Heiße Luft und dicke Fische

Schon im Frühjahr beschlossen ein Freund und ich, dass wir eine Session an einer privaten Schottergrube machen.

Die Zeit wollte die letzten Monate einfach nicht vergehen, aber irgendwann kam dann der Tag vor unserer Abreise.

Wir packten alles gemütlich und in Ruhe ein. Natürlich war mein Favorit, der Almighty, der mir in der Vergangenheit wunderschöne und auch große Fische brachte, auch mit dabei.

Um 5 Uhr läutete Montagfrüh der Wecker und nach einem Kaffee und einer Zigarette machten wir uns nervös auf den Weg ans Wasser.

Dort angekommen staunten wir nicht schlecht, spiegelglattes Wasser und überall springende Fische.

Zuerst mal wurden alle Sachen aus dem Auto zum Platz gebracht und anschließend gleich das Boot zum Platz suchen startklar gemacht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit standen die Marker am Platz, gefüttert wurde natürlich auch.

Meine linke Rute bestückte ich mit 2x 20er Almighty Sinker, meine mittlere Rute, die beim Marker lag (die dann meine rechte Rute wurde, aber mehr dazu später) bestückte ich mit einer 20er Almighty und einem zu einer 16er Kugel zusammengeschnitzten Red Zemper Poppi und meine rechte Rute bestückte ich mit einer 20er Red Zemper und einem 20er weissen Red Zemper Poppi.

Ich warf zuerst meine rechte Rute an die Uferkante und streute ein paar ganze und paar halbierte Red Zemper dazu.

Meine mittlere Rute warf ich zum Marker und nachdem ich den Swinger eingehängt hatte, setzte ich mich kurz hin, rauchte mir eine Zigarette und schaute kurz auf mein Handy. Mein Vater schrieb mir “Wo´s is Bua, geht wos?“ Daraufhin schrieb ich ihm „Wüsd mi hekln hab grad mal erst die 2te Rute ausgeworfen“.

Genau wie die Nachricht abgesendet wurde lief plötzlich meine mittlere Rute ab, die ich vor paar Minuten ausgeworfen hatte.

Es war ein kurzer, aber sehr intensiver Drill und was dann in meinem Kescher lag, war nicht mit Worten zu beschreiben! Ein voll ausgefressener „Fully Scaled“.
image

Am Wochenende davor sprach ich noch mit einem Freund, das ich den Fisch gerne fangen würde, weil ich ihn Jahre zuvor mit ca 10cm gefangen habe.

Als ich das Gewicht dann auf der Waage sah sprang ich vor lauter Freude in die Luft und ließ einen Schrei los. 18kg geballte Fully Power in meiner Cradle! Yeeeeeees!!!!

Nach paar Fotos bekam er noch ein Bussi und durfte wieder schwimmen.

Nachdem alle Ruten draussen waren begann das Warten.

Die Nacht brach an und ich war guter Dinge, dass ich in der Nacht vielleicht den ein oder anderen Saugdeppen überliste.

Leider falsch gedacht, um 6 Uhr früh wurde ich von der Sonne mit brutalster Hitze aufgeweckt.

Bis 14:00 Uhr war kein Pieper zu verzeichnen.

Ich sagte meinem Freund, dass wir mal zu ihm ins Eck schauen, ob wir paar Karpfen an der Oberfläche sehen.

Als wir im Eck ankamen, hörte ich auf einmal meinen Delkim um Hilfe schreien.

Gemütlich zur Rute gegangen sah ich, dass die mit Red Zemper bestückte Rute krumm nach rechts steht und der Fisch im Kraut steckt.

Ein wenig Druck aufgebaut und der Fisch war wieder aus dem Kraut draußen und dann auch sehr schnell in meinem Kescher.

Ein schöner langer Schuppi mit 14,3kg.
image

Nach paar Fotos durfte er wieder schwimmen!

Bis um 19:00 tat sich nichts, was mich auch nicht wunderte bei der Hitze.

Kurz nach 19:00 konnte ich einen kompakten Schuppi mit 13,9kg fangen.
image

So jetzt zur mittleren Rute, die ich dann nahm und rechts neben meinem Platz in die Wiese auf einen Bankstick legte.

Kurz vor 20:00 Uhr, als ich zur rechten Rute gehen wollte, lief sie auf einmal aus dem nichts ab und ich rannte hin.

Genau als ich mich runter beugte um die Rute hoch zu heben, schnellte sie hinauf flog mir in die Fresse und rutschte Richtung Wasser.

Rute aufgenommen und noch ausgerutscht. Nach einem anstrengenden Drill konnte ich nicht glauben was in meinem Kescher war.

Ein großer Fetter Schuppi!

Die Waage blieb bei 18,2kg stehen und natürlich bei der Hitze wieder paar Wasserfotos gemacht, dann kam er mit einem dicken Schmatzer wieder zurück! 😛
image

In der Nacht konnte ich noch einen Kleinen mit 6kg ca. fangen, bis in der Früh die Rute am Marker wieder ablief.

Ein Schuppi mit 11,5kg, der nach dem Wiegen gleich wieder schwimmen durfte.

Ca. eine Stunde später lief die selbe Rute nochmal ab und ich fing noch einen Schuppi in der selben Kategorie.

Erst am Abend lief meine Marker-Rute wieder.

Ich hatte keine Chance den Fisch aufzuhalten, also rein ins Boot und dem Fisch hinterher.

Nach ca. 10 Minuten am Boot hörte ich nur, wie die Rute von meinem Freund auch lief und so standen wir beide mit krummer Rute da.

Wir kescherten fast zeitgleich unsere Karpfen und waren gespannt wie groß sie sind.

Wahnsinn, wie krass war dieser Doppelfang!

image

Mein Freund mit einem 17,50kg Schuppi und ich mit einem 17,60kg Schuppi! 😀

Nach paar Wasserfotos durften die zwei Dicken wieder schwimmen.

Die dritte Nacht brach an und ich hatte so ein komisches Gefühl, dass diese Nacht ein weiterer Großer fallen würde.

Mein Gefühl wurde um 1:30 bestätigt, als mein Delkim ein paar Pieper von sich gab, die sich dann zu einem Dauerton entwickelten.

Der Fisch verlangte mir alles ab, unglaublich was der für eine Kraft hatte.

Als ich ihn das erste mal sah bekam ich weiche Knie und überlegte die ganze Zeit ob er die 20+ Marke knacken könnte.

Fisch gekeschert und wie es halt so sein sollte hatte er noch immer soviel Kraft, dass er mir meinem Kescher zerlegte.

Schnell irgendwie den Fisch in die Weightsling und ab auf die Waage.

Als ich sah wie die Waage bei 19,3kg stehen blieb, war ich ich trotzdem sau glücklich!
image

In der Früh weckte mich noch ein Schuppi mit 13kg, den ich auch gleich wieder zurück setzte.

Den restlichen Donnerstag und Freitag tat sich genau: nichts

In der Hitze wurde alles gemütlich zusammengepackt und dann glücklich die Heimreise angetreten.

Ich stand auf dem Teich jetzt 5 Jahre lang bei 16,7kg und kratzte diese Marke immer nur an.

Aber dieses mal konnte ich meinen PB von dort gleich 3 mal hintereinander toppen.

8 Karpfen fing ich auf unsere Almighty und 2 fing ich auf unsere Red Zemper.

Alles in allem eine gelungene Session.

Tight Lines euer Marko Topo

Dieser Beitrag wurde unter R&G News veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Heiße Luft und dicke Fische

Schreibe einen Kommentar zu Martin Ruß Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert