Ich Liebe es wenn ein Plan funktioniert – oder auch nicht ?Eine lange anstrengende Woche neigte sich dem Ende zu – Endlich war es Freitagnachmittag und das hieß, so gut wie jede Woche: schnell nachhause kommen und packen. Ich packte in ziemlichem Stress mein Tackle beisammen. Meine bessere hälfte Hannah stand bereits vor meiner Tür und wartete schon aufgeregt bis wir los fahren konnten.
Als wir das Auto in unserem bekannten „Tetris-System“ gepackt hatten ging es los. Diesmal sollte unser Ziel, der neue Vereinssee in nur 15Minuten Entfernung sein. Dieser See beschäftigte mich schon einige Zeit, denn wir fischten dort regelmäßig, hörten viele Geschichten und studierten das Gewässer immer mehr. Doch das für mich ungelöste Rätsel wollte ich an diesem Wochenende endlich lösen können. Hannah und ich konnten von den zahlreichen Nächten und Sessions kein einziges Mal einen Karpfen überlisten. Der See bewährte sich als schwierig und sehr verkrautet. Ich hörte einige Geschichten, wie dass hier bereits Karpfen leben die schon an und über die 30 Jahre haben. An diesem Gewässer gilt das generelle Verbot anzufüttern, auch wenn es nur ein kleines PVA-Säckchen wäre. An diesem Wochenende setzten wir uns wieder auf unseren Lieblingsplatz und bauten unser Tackle auf. Schon beim aufbauen sahen und hörten wir besonders schon einige Karpfen die im Wasser sprangen. Es war immer so – man sieht und hört sie, doch fangen dass war bisher ein Rätsel. Ich bestückte beide Ruten mit einem 360° Rig und einem 16mm Pop-up. Diese Variante zu fischen war mein Favorit.
Später lief ich um den See und stellte mich an verschiedenen Plätzen auf Bäume. Die eine hälfte des Sees war mit Kraut und Wasserpflanzen umgeben, lediglich zwei große Löcher die Krautfrei scheinen fielen auf. Diese befischte ich die Sessions davor so gut wie jedes Mal. Diesmal dachte ich mir, dass es anders laufen muss. Ich schnappte mir eine Rute bestückt mit einem Blei und fing an um den See herum den Grund abzutasten. Dies war möglich da keine anderen Angler zu sehen waren. Hannah und ich sind im Grunde auch fast die einzigsten Karpfenangler an diesem Gewässer. Wir befischten immer die obere hälfte des Sees, denn sie erscheint uns um einiges Attraktiver und Erfolgsversprechender. In der unteren hälfte gab es keine Krautfelder, kaum Schilf, keine überhängenden Büsche, nichts… Doch genau auf der unteren hälfte entdeckte ich fast in der Mitte des Sees eine lange Kante.
Trotz der Kante die sich für mich als guten Spot darstellte ließ ich die kommende Nacht anbrechen. Doch wie erwartet, es lief nichts. Ich konnte gemütlich ausschlafen und ging erst einmal Frühstücken. Später machte ich mir einen genauen Plan, der hieß: Tackle abbauen und auf der unteren hälfte des Sees wieder aufbauen. Hannah war sofort bei diesem Plan dabei und gemeinsam traten wir den Weg auf die anderen hälfte an.
Meine Ruten waren wieder mit meinem Lieblingsrig und meinen Lieblingsködern scharf gestellt. Ich visierte meinen Spot an und legte die Ruten dort ab. In der Nacht, dann das unfassbare… Mein Bissanzeiger kreischte los und Schnur wurde von meiner Rolle genommen. Ich konnte mich dann über einen 11,2 Kg Spiegler freuen Dieser Fisch war etwas ganz besonderes für mich. Erstens war er der erste Karpfen für mich aus diesem Gewässer und zweitens mein Plan funktionierte und ich dachte ich bin dem Rätsel etwas weiter auf die Sprünge gekommen. Hannah hatte auch einen Run, doch verlor diesen Fisch leider.
Am nächsten Morgen konnten wir es kaum glauben und freuten uns wie Honigkuchenpferde. Mein in der Nacht gefangener Fisch wurde abgelichtet und wieder zurück in sein Element gesetzt.
Die nächsten Male gingen wir Zielstrebig wieder in die untere hälfte und befischten dieselben Stellen, doch wie es das Schicksal so wollte… Kein Fisch, Kein Piepsen, Kein Erfolg.
Das Rätsel geht weiter… Mal sehen wann ich es endlich lösen kann.