Sascha und ich hatten für Ostern unseren 1wöchigen Trip an den Bärensee geplant.
Da der Winter sich leider nicht abschütteln ließ und der Bärensee zum Start am 30. März noch zugefroren war, mussten wir kurzerhand umdisponieren. Unser Glück war, dass der zweite See von Andreas Brandau nicht mehr zugefroren war. Also fuhren wir kurzerhand nach Eschenbach (Oberpfalz) an den CC-Lake.
Dort angekommen, lag um den halben See herum noch Schnee und es war bitter kalt. Wir drehten erst mal ne Runde um den See und konnten dabei in der Flachwasser-Zone die ersten Fische ausmachen.
Nach der Platzsuche luden wir zügig unser Material aus und suchten mit dem Boot nach Hotspots und setzten die Bojen.
Wir waren guter Dinge, da wir ja schon Fische gesehen hatten, aber den Tag über ging erst mal gar nichts. So gegen 20 Uhr dann endlich der erste Biss, besser gesagt ein Voll-Run. Nach kurzem Drill konnten wir einen schönen Spiegler auf die Matte legen. In dieser Nacht fingen wir noch 2 weitere schöne Spiegler. Am nächsten Tag das gleiche Bild, tagsüber wie ausgestorben, in der Dunkelheit kamen die ersten Bisse bzw. Runs. Und so konnten wir in der zweiten Nacht 3 weitere Spiegler fangen. Einen davon hatten wir bereits in der Nacht vorher schon.
Am Sonntagmorgen hatten wir dann die Idee, dass wir aufgrund der doch sehr kalten Temperaturen gerne an den Bärensee fahren würden (dort steht ein alter Zugwagon mit guter Ausstattung); doch war der See mittlerweile frei von Eis? Wir riefen am dortigen Tierpark an. Der See war frei. Wir diskutierten kurz, ob es sinnvoll wäre, den See zu wechseln, da wir immerhin 6 Fische mit einem Durchschnittsgewicht von 13 kg hatten und wir nicht wussten, was uns am neuen See erwartet.
Aber wir entschieden uns zusammen zu packen und 400 km quer durch Deutschland an den Bärensee zu fahren. Dort angekommen, wieder alles ausgepackt und die Ruten sofort ausgelegt.
Aber es ging erst einmal gar nichts. Nach einer sehr ruhigen Nacht mussten wir feststellen, dass unsere Hotspots zugefroren waren und wir keine Möglichkeit hatten, die Ruten neu zu fahren. So mussten wir bis gegen 17 Uhr warten, bis endlich der See wieder aufgetaut war.
Wir hatten eine Rute mit 2 Anarcadia’s bestückt, denn wir wussten aus dem letzten Jahr, dass diese Boilies vor allem für die Störe sehr attraktiv waren. Und dies sollte sich auch in diesem Jahr Bewahrheiten. Es war ca. 21.45 Uhr als die Anarcadia-Rute ganz gemächlich loslief. Ich war sofort an der Rute und nahm den Fisch auf. Ohne eine Chance riss er mir Meter um Meter von der Rolle. Sascha machte das Boot klar und ich pumpte uns Richtung Fisch. Mir blieb fast das Herz stehen, als der Stör das erste Mal das Wasser durchbrach und wir erkannten selbst in der Dunkelheit, dass er der Große war. Nach einem unglaublich harten Drill (über 45 Minuten) hatten wir den Fisch endlich vorm Karpfenkescher; nur blöd, er passte nicht hinein. Was tun?! Sascha zog mich samt Boot ans Ufer und rannte zum Camp zurück um die Wathosen zu holen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor; der Fisch versuchte immer wieder zu flüchten. Als Sascha endlich zurückkam und mit den Wathosen dem Fisch entgegenlaufen konnten, schafften wir es irgendwie, den Fisch – unbeschadet – ins Netz zu bekommen. Wir waren völlig am Ende mit den Kräften, aber für die Foto-Session nahmen wir nochmal alle Energie zusammen und schossen tolle Fotos. Der Stör hatte eine Länge von 1,74 m und über 30 kg. Man waren wir stolz den größten und schwersten Fisch des Sees gefangen zu haben.
Aber eigentlich waren wir zum Karpfenfischen losgefahren. Aber aufgrund der doch wirklich eiskalten Wassertemperaturen kamen die Karpfen nicht so richtig in die Gänge. Wir fingen von Montag bis Freitag immerhin 15 Fische zwischen 3 und 12 Kilo und verloren leider den ein oder anderen.
Alles in allem ein schöne Angelwoche, die zwar saukalt aber trotzdem erholsam war.
Ein besonderer Dank gilt meinem Angelkollegen Sascha, dem ich viele meiner persönlichen Rekordfänge mit zu verdanken habe und mit dem es immer wieder ein Abenteuer ist, Fischen zu gehen!
Ich wünsche Euch eine gute Zeit am Wasser und immer straffe Leinen!
Michel