Hitzewelle über Deutschland 

Die Feierabendglocke ertönt. Ein letztes Mal für diese Woche. Der Gedanke daran, die Nacht über im Auto zu sitzen, in der Früh am Wasser zu sein um einer Einladung zum Fischen von Freund Pelle nachzugehen, ließ mich nicht los. Ich wusste dass es schweißtreibend wird, aber dass wir so ins schwitzen kommen, hätte ich nicht erwartet. 


Als die Temperatur schon auf 28 Grad gestiegen war, fuhren wir schon genüsslich mit den Booten in Richtung Wildnis. Doch bevor man dort ein Zelt stellen konnte, hieß es erstmal Unkraut platt treten. Bei solch angenehmer Außentemperatur eine schöne Beschäftigung. Dabei vergaß ich die „Flugwild Invasion“ auf der Autobahn schon fast. Nachdem ich nur noch Federn hinter meinem Auto fliegen sehen konnte und durch einen Knall erschrocken wurde, durfte ich am nächsten Parkplatz feststellen, dass die gute Taube mir die Motorhaube ziemlich zerdonnert hatte. „Das fängt ja schon gut an“, dachte ich mir. 


Nach der ersten Badeeinheit und als die ersten 2-3 Tannenzäpfle den Magen ausgekühlt hatten, wurden dann auch die Spods gewählt, gemarkert und befüttert. Ein Mix aus 24er Almightys, 16er Black Diamond, Pellets und Tigernüssen benetzte ich leicht mit etwas Almighty Liquid um das ganze noch attraktiver zu gestalten. Die 3 Ruten platzierte ich in unterschiedlichen Entfernungen und Tiefen. 5 Kilo Futtermix sollten den Spod aktivieren und die Fische zum Platz ziehen. Doch ließen die Fische sich noch bis zum 2. Tag Zeit damit, bevor sie das Futter dann endlich angenommen hatten. Mit eingelegten Schaschlikspießen, gekühlten Getränken und guten Freunden, die uns die Woche über immer mal wieder Gesellschaft leisteten, ging der erste Abend schneller um als gedacht. Doch leider blieb nicht mehr viel Zeit bis die Sonne um 8 Uhr das Zelt auf 30 Grad aufgeheizt hatte. Dieses Prozedere sollte sich bis zum Ende dieser Session hinziehen. Da hatten die Experten der Wetterdienste ausnahmsweise recht behalten. 


Am 2. Morgen bekamen wir dann auch die erwarteten Bisse. Die Futterplätze waren angenommen und die ersten Fische hatten schon das Vergnügen mit dem Kescher. Immer wieder mal hatte sich ein Laufbursche den Köder geschnappt und ließ die Funkbox kreischen. Meist waren es die Ruten am anderen Ufer, doch die Montagen am eigenen Ufer blieben trotzdem nicht unberührt. Immer wieder mal wurden diese Spods von den Fischen abgegrast, produzierten aber deutlich weniger Fisch. Als kleine Nebenbeschäftigung kam Pelle noch auf die Idee,eine Rute gezielt auf Schleie auszulegen, welches in der 2 Nacht auch prompt belohnt wurde. Kleine Minipellets und 16mm Kiverlinge schmeckten den Tincas anscheinend auch sehr gut. Von Stress konnte man wirklich nicht reden. Genug Zeit um die Seele baumeln zu lassen, den Kopf zu bräunen und sich nen schönen Sonnenbrand einzufangen. Eine Leckerei nach der anderen zu zaubern ließen die Fische uns auch. Doch morgens ließen uns die Fische keine Ruhe. Die ersten Frühaufsteher rissen uns meist um 5 Uhr aus den Federn. Ein Fisch war dann meist noch nicht genug. So drillte man sich durch den Sonnenaufgang und konnte es schon fühlen, wie sich das Zelt nach und nach aufheizt um einen um den Schlaf zu bringen. 


Durchgeschwitzt von praller Sonne, dem vermuteten „Sonnenstich“, blieb genug Kraft um doch noch den Köpper vom Boot zu wagen. Denn außer Abkühlung im Wasser blieb nichts anderes übrig als zu springen, da es auf diesem Platz wirklich keinen Schatten gab. Mit eiskaltem Bier/Grapefruit-Mix ließ sich die Hitze dann doch einigermaßen aushalten. Und da die Montagen auch einigermaßen weit weg lagen, wurde kurzer Hand das Ufer als Plantschbecken benutzt. 


Mittwoch zogen wir dann die erste Zwischenbilanz. Zusammen konnten wir schon ca. 20 Karpfen, 2 Schleien und als „kleinen Beifang“ wickelte sich noch ein Hecht von 106cm 30m vom Ufer weg in die Schnur. Die Futterstrategien gingen auf, und die Testphase Pelles eigener Boiliekreation aus dem Hause R&G funktionierte bei ihm ebenso tadellos. 


Acht Nächte später, 31 Fische reicher und über 100 Kilo Futter ärmer nimmt auch die schönste, heißeste und lustigste Session leider ein Ende. Mit reichlich Sonnenbrand, nass muffigem Geruch von Abhakmatte, Karpfensäcken und feuchtem Boot im überhitzen Fahrzeug, trete ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Heimreise an. Leider aber packt einen nun wieder der Alltag. Doch sieht man sich die Fotos dieser Woche an, wären die Sachen am liebsten schon wieder gepackt im Auto und der Tank voll für die Fahrt in den Osten. Ich weiß kaum wie ich den Leuten vor Ort danken kann für diese Hammer Woche. Es war einfach nur geil!!! Ich komme wieder. 
Gruß Flipper 

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