Der goldene Herbst

Ein Bericht von Arnold Zinn.

 

Immer noch kaum zu glauben was die letzten 2 Wochen abging..
Erst mein Schuppi PB geknackt, wo mein Drill durch puren Platzregen und Sturm verlief. Als die Maschen des Keschers ihn umschlossen und die Sonnenstrahlen die dichten Wolken verdrängten, zauberte sich ein wunderschöner Regenbogen an den Himmel. Feel the Moment! Was ein geiles Gefühl!
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Die nächste Session war schon lange geplant und es ging 5 Tage später zu meinem Kumpel Nils; 3 Stunden Fahrt von mir, aber es war uns egal, denn die Freundschaft und die Zeit zusammen am Wasser zu genießen stand im Vordergrund. Wir hatten 6 Tage und 5 Nächte vor uns; die 5 Tage bis dahin vergingen zum Glück wie im Flug und schon saßen wir zusammen am See. Bevor alles aufgebaut war, tranken wir zusammen noch ein Bier und schauten uns den See und dessen Stellen an. Als wir uns entschieden hatten, hieß es Trolly beladen und ab zum Platz. Alles aufgebaut und die Ruten fertig montiert, suchten wir uns die Spots. Wir entschlossen uns einen langen Streifen auf etwa 85m Entfernung und einer Länge von ungefähr 130m zu füttern, wo es von einer Sandbank mit 2,5m, die langsam auf eine Tiefe von 4-5m abfiel. Wir platzierten dort in gewissen Abständen 3 Ruten; eine lag auf der Bank, eine auf der Kante und eine im tieferen Bereich. Die andere Rute platzierte Nils außerhalb des großen Futterplatzes.
Kaum zu glauben, aber am selben Abend lief die Rute von Nils auf der Sandbank schon ab. Wahnsinn, direkt so ein Einstieg mit einem schönen Spiegler von 17,3 Kilo und dabei noch ein makelloser TwoTone!
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Die ganze Nacht verlief ruhig bis zum Morgen, als wir durch einen Vollrun von einem langen 10,5 kg Schuppi von unseren Liegen geschmissen wurden.
Kaum lag die Rute wieder an ihrem Spot, lief sie kurze Zeit wieder ab und brachte uns einen schönen Spiegler von 14,9kg.
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Siehe da, die Fische kamen langsam und nahmen unseren Futterplatz an, wo wir doch ausschließlich Tigernüsse, Seedyscofish in 16 und 20mm, sowie die Blackdiamonds von R&G Fishfeed and More in 16 und 20mm fütterten.
Einfach nur genial und unvorstellbar, dass es nach dieser Futteraktion am Vortag, bei der wir über 40kg Futter auf dem Streifen verteilten, die Fische direkt so gut anliefen.
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Also hieß es noch einmal mit dem Boot raus, 10-12kg Futter über unseren langen Futterplatz verteilen und dann das Futter etwas wirken lassen.
Es tat sich bis zum Abend hin nichts mehr, was uns leicht beunruhigte. Dennoch hieß es vor der Nacht die Ruten nochmal neu bestücken und wieder sauber ablegen. Meine erste Rute war mit einem Seedyscofish in 16mm und einem kleinen pinken zurechtgeschnittenen 16mm Poppi bestückt, damit mein Hakenköder ausbalanciert ist und vielleicht den Effekt hat schneller ins Maul des Fisches zu gelangen; dasselbe tat ich bei meiner zweiten Rute, nur mit einem 20mm Black Diamond und einem weißen 16mm Poppi. Da der See einige Krautstellen vorwies und sich am Gewässerboden eine dünne Krautschicht befand, entschieden wir uns für auffällige Farben der Pop ups, um den ein oder anderen Fisch eventuell visuell im Kraut neugierig zu machen.
Die ganze Nacht war es ziemlich ruhig und das Wetter spielte auch nicht wirklich mit, aber es sollte sich über die Nacht hin ändern. Die Nacht durch hatten wir starke Windböen und extremen Regen bis zum Morgen. Der Luftdruck fiel und brachte uns noch mehr Hoffnung. Am Morgen ging ich rüber zu Nils, wo wir uns was leckeres im Rigdemonkey Sandwichmaker zum Frühstück machten, dazu ein Kaffee; somit war dieser Moment fast perfekt. Wie es in solchen Momenten üblich ist, lief die Rute von Nils außerhalb des Futterplatzes ab und brachte uns erneut einen schönen Spiegler von 14,2kg!
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Das Wetter wurde deutlich besser und wir bekamen mehr Aktivitäten, außerhalb sowie auf unseren Futterplätzen. Jetzt wussten wir, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, wann der erste Fisch ablaufen würde. Es dauerte nicht lange und die nächste Rute auf dem Futterplatz ging los. Ein kleiner Spiegelkarpfen stattete uns einen Besuch ab. Wir bekamen immer und immer mehr Aktivitäten auf dem langen Futterplatz; so wie es aussah waren die Fische schon vom flacherem Bereich ins Tiefere gezogen und so brachte die Rute im tieferen Bereich des Sees direkt den nächsten Fisch.
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Ein schöner Spiegelkarpfen, der dem Black Diamond nicht widerstehen konnte.
Also hieß es, Rute schnell wieder bereit machen und ausbringen; kurze Zeit später lief die Rute auf der abfallenden Kante ab und brachte uns noch einen schönen alten Spiegler von 14,1 kg. Es schien einfach perfekt zu laufen und dass wir das Glück hatten, zum richtigen Zeitpunkt an diesem See zu sitzen und einfach wahnsinnig geile Tage erleben zu dürfen.
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Eine große und wichtige Rolle ist das Vertrauen und die Zuverlässigkeit deiner Köder und dass diese so arbeiten, wie man sich das erhofft und wünscht.. die leichte Verdauung der Fische muss gegeben sein, um die Fische beim Fressen zu halten und somit länger auf dem Spot zu haben. Wer fängt hat ja bekanntlich „recht“!?
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Da die Fische dort ein ziemlich weiches Maul hatten, waren die Haken meistens noch scharf und man konnte die Rute nachdem man sie neu beködert hatte, wieder rausbringen. Trotzdem war es mir wichtig, immer frische, neu vorgebundene Rigs bereit zu haben und schnellstmöglich die Rigs auszutauschen, wenn ich es für nötig empfinde. Als Haken verwendete ich die Fatzo‘s von R&G in der Größe 2, gebunden als Blowback Rig.
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Es war meistens nicht einfach den Fisch in die Maschen zu bekommen, weil die Fische dort meistens komplett links oder rechts runtergezogen sind und es nur durch Teamarbeit möglich war die Fische abzuschöpfen. Es war zwar unser erster gemeinsamer Angeltrip, doch es funktionierte alles perfekt und ohne viele Worte wusste jeder, was er zu tun hat um den Fisch in die Maschen zubekommen.
Drei Nächte standen noch vor uns, wir fütterten erstmal nicht mehr nach und warteten ab, was uns noch an diesem Abend  auf unserm Futterplatz erwarten würde!
Doch leider tat sich, bis auf einen Stör bei Nils und eine Brasse bei mir, nichts mehr.
Morgens hieß es dann nochmal mit dem Boilie-Rohr grobflächig zu füttern und die Ruten nochmal sauber abzulegen.
Gegen Mittag bekam ich einen Lauf und es hing was gutes am anderen Ende der Schnur; der Fisch riss mir mehrere Meter von der Rolle und ich konnte ihn nur langsam an mich heran bekommen; plötzlich ging nichts mehr. Der Fisch hing!
F……k!! Es hieß Ruhe bewahren, also ließ ich die Schnur locker und legte sie nochmal ab und saß gespannt neben der Rute und hoffte, dass sich endlich wieder was tat! Keine Minute später sah man, wie die Schnur sich langsam spannte; schnell die Rute wieder aufgenommen und Kontakt zum Fisch gesucht! YEEES der Fisch ist noch dran!
Nach ein paar starken Fluchten konnte ich ihn endlich auf der Haben-Seite verbuchen!
Ein kampfstarker Schuppenkarpfen von 15,9kg!
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Was ein schöner Fisch in herbstlich goldenen Farben!
Schließlich wurde die Schnur nach Beschädigungen untersucht, Kratzer und Macken wurden entfernt und die Rute war wieder scharf!
Nochmal ein paar Murmeln hinterher sticken und abwarten. Genug Zeit um sich auch was zum Essen zu machen.
Nicht nur die Fische haben es sich gut gehen lassen, auch wir hatten uns leckeres Essen gezaubert!
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Nach dem Essen saßen wir bei Nils im Zelt und hatten die Zeltheizung angemacht, da es doch ziemlich frisch wurde. Doch die Fische schien es nicht wirklich zu stören und es lief auch kurze Zeit später die Rute mit einem Vollrun ab. So kann es gehen! Und somit lag der nächste Fisch auf der Matte, ein kleiner Schuppi, der uns ein Besuch abstattete; schnell abgehakt und gerade den Fisch released, lief schon die nächste Rute von
Nils ab. Es schien wieder einer der besseren Mitbewohner des Sees zu sein. Nach einem starken Kampf konnte er den nächsten hohen 30er für sich verbuchen.
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Yeees sauber mein Freund!
Aber was dann geschah, kann ich immer noch nicht wirklich realisieren, denn innerhalb kürzester Zeit gingen nochmal zwei schöne Schuppis ins Netz.
Einfach nur sprachlos über das, was innerhalb der letzten 4 Stunden geschah. Boom, drei dreißiger in 4 Stunden:
12, 17,5, 13 und 17,6kg!

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Was für schöne Fische am vierten Tag!!
Aber es sollte nicht alles sein!
Die Zeit verging wie im Flug und wir konnten noch zwei Brassen fangen.
Es wurde langsam dunkler, also musste die Rute schnellstmöglich wieder fertig gemacht werden, damit diese vor der Dunkelheit wieder richtig liegen.
Anschließend lag die Rute wieder scharf und wir stickten nochmal mit dem Rohr einige Murmeln hinterher. Die vorletze Nacht stand an und wir waren uns sicher, dass da noch was kommen muss.
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Leider verloren wir in der Nacht zwei Fische, die kurz nach der Aufnahme der Rute ausstiegen; aber wir ließen die Köpfe nicht hängen, brachten die Ruten immer wieder aus und stickten nochmal Murmeln hinterher.

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Der nächste Morgen schien einfach perfekt, eine dünne Nebelwand, die den ganzen See bedeckte, aber die Bissanzeiger schwiegen.
Langsam verzog sich der Nebel und hinter unserem langen Futterplatz zeigten sich erneut Fische; kurzerhand legte ich die Ruten nochmal 5-10m hinter den Platz; was dann geschah, kann ich bis heute noch nicht wirklich realisieren!

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Die rechte Rute pfiff im Dauerton ab, schnell zur Rute und Kontakt aufgenommen!
Der Fisch zeigte kaum Kopfschläge und kam bis zum Ufer ohne viel Aktion, bis er dann 15m vorm eigenen Ufer abging und mehrerer Meter immer wieder von der Rolle zog. Mir war noch nicht wirklich bewusst, was am anderen Ende hing und ich dachte mir wahrscheinlich einer der kleineren kampfstarken Schuppis aus dem See!
Der Fisch kam näher, der erste Kescherversuch scheiterte, nochmal dran und jaaaaaa der ist drin!! Aus dem Zelt vom Nils kam dann nur: ,,Und was ist es??“ Von mir kam nur ,,Ähm, ja ein Spiegelkarpfen“, mein Kescher abgemacht und zusammen gerollt, nahm ich ihn in eine Hand und meine Rute in die andere; leichtsinnig hob ich den Fisch an und flog fast selbst mit ins Wasser!
So rief ich Nils und sagte: ,,Junge ich brauch deine Hilfe, ich kriege den Fisch und die Rute nicht zusammen getragen.“
Beim Rausheben des Fisches wussten wir beide, dass es einer der größten des Sees ist.
Den Fisch in die Wiegeschlinge, die Reuben Heaton Waage eingehangen und langsam angehoben… 17..19…23… Boooooommmm 25,2Kg
Was ein Freudenschrei bei uns beiden raus kam!
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Yeeeeees mein PB innerhalb 8 Tagen 2 mal geknackt!!! Was für ein Moment!! Absolut glücklich über das, was die letzten Tage abging und dann am vorletzten Tag dann nochmal so eine Granate!!
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Das war leider der einzige Fisch, der an diesem Tag biss, aber es machte uns nichts aus, wir waren schon vorher mehr als zufrieden und glücklich über jeden Fang den wir verbuchen konnten!
Die letzte Nacht brach an und wir gaben nochmal alles!
Ich wurde in der letzten Nacht nochmal von einem schönen lang gezogenen Schuppenkarpfen besucht.
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Alles schwieg und es tat sich nichts mehr.
Am Morgen hieß es dann, langsam zusammen räumen und einige Teile schon zum Auto bringen.
Plötzlich lief die Rute von Nils nochmal ab und konnte zum guten Schluss nochmal einen schönen Einpackfisch fangen!
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Und mit dem letzten Fisch hieß es, wenn es am schönsten ist soll man gehen! So räumten wir die restlichen Sachen zusammen und waren mehr als zufrieden mit der Session! Ein großes Dankeschön an dich mein Freund! Auf weitere geile Touren zusammen! Nicht zu vergessen, dass der Vorstandsvorsitzende uns es möglich gemacht hat, zusammen an diesem See zu fischen und sich genauso mit uns über die tollen Fänge gefreut hat!

Arnold Zinn

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