Bella Italia von Jörg Palmer

Die Woche vor einem anstehenden Trip sind für mich immer die schlimmsten. Obwohl ich schon so oft alles planen musste ist immer noch die Angst da irgendetwas zu vergessen. Ich glaube ich bin etwas extreme in der Hinsicht aber ich will halt immer auf jede Situation gerüstet sein.

Da Freunde von mir viel in Italien die letzten Jahre unterwegs waren wollte ich dieses Jahr auch einen Trip dorthin wagen, an eine kleine unbekannte Perle. Mein Kumpel Sebastian Glasser (Seb) und Ich würden dieses Mal das Ganze in Angriff nehmen. Die Vorbereitungen waren eigentlich alle abgeschlossen und meine letzte Nachtschicht hatte schon begonnen als mich Seb anfunkte und mir berichtete dass unser Zielsee gesperrt war wegen einem Event. Etwas gedrückt entschlossen wir uns an den Ausweichsee zu fahren den wir in Hinterhand hatten, denn der Trip sollte in 24h schon losgehen.

Bis unters Dach gepackt mit Tackle und Futter ging unsere Reise Freitag früh um 3 Uhr endlich los. Trotz kleinem Rückschlag wegen dem Event freuten wir uns riesig auf den neuen See und was uns dort erwarten würde. Kurz vor 10 Uhr war unser Ziel erreicht und wir standen an den Ufern eines Traumwassers. Über 1000ha sollten für 17tage nur uns gehören. Ich weiß ja nicht wies euch geht aber ich freu mich jedes Mal wie ein kleines Kind wenn so ein Moment eintrifft. Ein neues Wasser hat einfach immer etwas Magisches für mich.

In einem kleinen Laden besorgten wir uns die Erlaubniskarten, auf der Post die Jahreslizensen für Italien.Im Anschluss fuhren wir die Angelstellen an um uns die passende raus zu suchen.Doch was war das!!!! An jeder Stelle hing ein Zettel.Wir trauten unsern Augen kaum,es sollte von Samstag ab ein Event hier stattfinden sprich von morgen ab,und der See wäre dann gesperrt!!! Die ganzen Glücksgefühle waren auf einen Schlag wieder dahin.Da wir die Karten schon gekauft hatten versuchten wir etwas über das Event heraus zu bekommen,vllt haben wir ja Glück und dürften mit Fischen.Nach ettlichen Gesprächen mit Händen und Füssen wurden wir zu Cherry geschickt,ein Veranstalter des Events.In seiner kleinen Bar erfuhren wir das alle 13 Plätze schon besetzt waren und das wir gerne nach dem Event wieder kommen dürften.bis dahin sollten wir an einen anderen See gehen der auch einen schönen Bestand an Fischen haben sollte.Da es mittlerweile schon fast 13 Uhr war und wir 1 Stunde bis zum nächsten See fahren mussten,entschieden wir uns ohne die Karten wieder einzutauschen weiter zu fahren da uns die Zeit davon lief,und warten bis die Siesta rum war wollten wir nicht.So brachen wir gefrustet zum nächsten See auf und grübelten was uns wohl dort erwarten würde.

Der neue See war deutlich größer als der letzte,mit ca 2000ha eine ganz andere hausnummer,aber wie der andere auch eine richtig schöne Perle.Nach langem rumsuchen und wieder tausend Gesprächen mit den Einheimischen mit Händen und Füssen,erfuhren wir endlich wo wir die Karten für diesen See bekommen würden.da muss ich gleich noch erwähnen,also echt Wahnsinn wie freundlich die Leute zu uns waren und wie alle trotz Verständigungsproblemen uns helfen wollten!was eine Mentalität echt Top!!!!!

So Karten waren gekauft nun hieß es Plätze suchen,das auch hier nicht ganz einfach war.Von 2 jungen Carphunters erfuhren wir ,der See hat nur 8 Angelplätze der Rest ist Privat oder Schilfgürtel und das bei 2000ha wasserfläche.Sie empfhelten uns einen schönen Platz der aber nur vom Boot aus zugänglich war,und da es eh schon auf den Abend zu ging beeilten wir uns.Als aller erstes Boot aufpumben erste Ladung drauf und ab gings.Doch dann der nächste Schock!!!!

1 Stelle belegt,2 stelle belegt,3 stelle frei aber unter Wasser,4 Stelle belegt……von 8 Stellen war nur 1 frei und die war unter Wasser.ich fragte mich die ganze Zeit warum alles nur so beschissen laufen muss,wir haben doch keinem was getan!Da es kurz vor dem Dunkel werden war entschieden wir uns auf einem Privatgrundstück aufzubauen in der Hoffnung das der Besitzer uns dulden würde.Nach einem langen Tag fanden unsere Ruten um 23 Uhr endlich mal den Weg ins Wasser.Total erschöpft und wirklich am Boden zerstört legten wir uns schlaffen.Was für ein Tag!!!!!

Neuer Morgen neues Glück.der See lag wie ein Spiegel vor uns in voller Pracht und der erste Blick aus dem Zelt lies alles Geschehene wieder dahin schwinden.Einfach traumhaft war es hier.Nach einem ordentlichen Frühstück wurde erst mal alles ausgelotet und Spots gesucht,danach die Ruten wieder frisch scharf machen damit die Spiele beginnen können.Danach passierte erst mal 4 Nächte überhaupt nix auser 2 riesen Rotaugen.da in Italien die Räuber ab dem 1 mai keine schonzeit mehr haben war an diesem Morgen mehr Leben auf dem see.alle wollten sie die großen Hechte und Schwarzbarsche.Gegen Mittag lernetn wir Diego kennen der ausnahmsweise mal richtig gut Englisch konnte.Diego verpasste uns den nächsten Schlag ins Gesicht indem er uns erklärte das wenn die Schonzeit der Räuber rum ist die Karpfenschonzeit beginnt.Unfassbar dachte ich,so viel Pech kann doch kein Mensch haben in einem Urlaub!Doch dann kam die Wende!!

Claudio fuhr vor und mischte sich in unsere Gespräche ein.Wir erklärten ihm unsere Sachlage,was schon alles schief gelaufen ist und machten ihm klar das wir doch nur in aller Ruhe fischen wollten.Claudio erklärte uns das stillschweigend das Karpfenfischen geduldet wird aber das wenn wir bleiben wollen wir den Platz wechseln sollten,da hier eher weniger gefangen wird.er war sogar so freundlich und zeigte uns gleich einen Privatplatz den wir gleich in Anspruch nehmen dürften.Doch da eh schon wieder später Nachmittag war entschieden wir uns noch eine Nacht hier zu verbringen um morgen früh in aller Ruhe zu Moven.das war wirklich die Wende,in der Nacht konnte ich sogar den ersten Fisch des Trips fangen mit stolzen 13kg,ein wirklich besonderer Moment für mich da es der erste an diesem Wasser für mich war.

Neuer Platz neues Glück.Kaum stand alles suchten wir gleich neue Spots und ich muss sagen hier war es wie an einem anderen See.Überall war Schilf,Seerosenfelder,versunkene Bäume und Sandbänke.Geile Spots soweit das Auge reicht,da musste was kommendachte ich mir!

Und so war es auch!

Die letzten 10 Tage konnten wir noch 25 Fische zum Landgang überreden bis 19kg hoch und verbrachten ein paar mega geile Stunden mit unseren neuen Freunden,die uns so herzlich aufgenommen haben.Wir wurden wirklich jeden Tag beschenkt mit Pizza,Pasta und Wein,durften Claudios Boot mit Motor benutzen und die Batterie vom E-Motorwurde uns auch immer geladen.Echt der Hammer was da abging.Also sowas habe ich in Deutschland oder frankreich noch nie erlebt,das man so herzlich aufgenommen wird.Einfach Klasse!!!!!

Das einsigste was uns an der neuen Stelle noch zu schaffen machte waren die Pollen.wir mussten 2 Tage hintereinander etliche Meter schnur abschneiden,da sich so viele Pollen festgesetzt hatten das keine Chance besatnd sie anderst je wieder runter zu bekommen.Nach 100ten von Metern die wir verloren hatten senkten wir jede Rute mindestens 2-3mal ab,sogar die auf 500m am anderen Ufer.da muss ich gleich noch dazu sagen,zum Glück hatte ich meine Geflochtene mit,so waren die Bisse trotz absenken und den vielen Hindernissen doch gut zu erkennen.Doch durchs Absenken verlief die Schnurr direkt durch die Seerosenfelder und durch die Astbündel,die in den See eingebracht wurden als Laichplätze für Krebse und Kleinlebewesen.und die lagen zu 100ten rum!wir verloren leider einige Montagen in den Astbündeln aber zum Glück nur beim einkurbeln ohne Fisch am Band.also Verbindungsknoten mach ich euch seid diesem Trip blind!

Was soll ich sagen,die 2 Wochen waren einfach wie immer viel zu kurz.Aber dieses mal haben wir wieder einiges dazu gelernt und vor allem neue Freunde dazu gewonnen die wir auf jeden Fall schnellst möglich wieder besuchen werden.

Italien wir kommen wieder!

Und bis dahin euch nur die Dicken an der Kante 😉

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