Es war schön, es war aufregend und für dieses Jahr das letztemal einen Herbstbullen zu hiefen, aber der Reihe nach…
Die Idee
Ich wollte zum krönenden Abschluss meines Urlaubs und der Saison nochmal an eine Session an einem kleinen See bei mir in der Gegend machen.
Um die guten Tage im Herbst mit den fallenden Temperaturen nochmal zu nutzen (endlich nochmal einen schönen Herbstbullen zu fangen).
Vorbereitung
Darum rief ich meinen Kumpel an,der den See wie seinen Westentasche kennt an und wir fanden auch gleich einen Termin um das Fischen wie geplant abzuhalten, es sollte von Donnerstag Nacht bis Samstag Morgen los gehen.Ich fütterte drei Tage mit Wiener Praline und Anacardia an und war einstimmig mit meinem Kumpel, dass die fallenden Temperatuen sowie der Luftdruck (von 1026 auf 1008 innerhalb einiger Tage) die Fische mit dem eingebrachten Futter schon annmieren wird und es ein gelungender Ansitz uns bevorsteht.
Ankommen
Am Donnerstag hatte ich noch Tagsüber einiges zu erledigen und da die Gastkarte sowie so erst ab 0:00 uhr anfängt , konnte ich es kaum erwarten um ca. 22.30Uhr los zufahren und dort endlich angekommen um 0.00 uhr die Ruten an ihre vorgesehenen Spot zu befördern…kurz bevor ich die Ruten auswarf kam mein Kumpel rum und sagte das dort bestimmt schon die Fische schlange stehen:-), ich war auch sehr optimistisch das was geht und konnte den erlösenden Run kaum abwarten,ich fütterte nichts nach und wollte erstmal die erste Aktion abwarten…und legte mich ab.Es war krass, die Ruten lagen, es war sehr mollig im Schlafsack, aber ich konnte vor Aufregung und Vorfreude auf die Fische nicht schlafen und fragte mich Stunde um Stunde wo denn die vorher gesagten Carps bleiben:-(.Irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlafen, denn der Ton der Töne weckte mich aus dem Tiefschlaf und ich konnte nach kurzem Drill einen schönen 11Kg Spiegli laden,jetzt fütterte ich ordentlich nach.Fluchs wurde der Fisch gesackt und ich verkroch mich auch wieder in den Schlafsack und hoffte auf weitere Aktionen, diesmal mit breitem Grinsen,denn es lief:-)
2.Aktion
Ich wurde durch einen kurzen,aber heftigen Regenschauer wach und hoffte das mir keine Sternenklare Nacht bevorsteht, wie kam es :-)?,genau, die Wolken verzogen sich nach dem Schauer und es wurde Maifrisch…denn gegen 6:30 uhr weckte mich ein weitere Vollrun und ich wunderte ich warum der Kescher so schwer geworden ist, bis ich im Schlaftrunkenenzustand merkte, dass da die Abhakmatte drangefroren ist, wurde mir,jap, das der erste Nachtfrost einsetzte und das ist ja bekanntlich die Zeit des großen Fressenens und der großen Fische!
Nachdem die Matte abschüttelt war konnte der Landgang für den Fisch folgen und ich freute mich über den zweiten Spiegler, der genauso aussah wie der erste nur in dunkel gefärbt…auch dieser wurde gesackt und ich konnte den Besuch meines Kumpels am Morgen zum Fototermin kaum abwarten und schlief nicht mehr ein, sondern beobachtete die neubeköderte Rute und den spiegelglatten See mit dem nebel drauf,einfach traumhaft die Kulisse und schwellgte in den Erinnerungen der laufenden und vergangenen Seasons.
Gemeinsamkeiten
Nach dem Fototermin und dem schonenden Releasen der nächtlichen Besucher ,fuhr ich kurz nach Hause und verkündete die frohe Botschaft der Fänge meiner Frau und holte noch ein paar vergessene Kleidungsstücke, wie Mütze und Doppeljacke, denn diese Dinge hatte ich glatt vor lauter Vorfreude am Donnerstag vergessen und merkte dies erst in den beiden Drillsituationen:-).
Zurück am See baute mein Angelkollege gerade auf und es wurde uns frischer Kaffee gezaubert und wir klönten und freuten uns auf den Abend an dem ein letztes Grillen, sowie etwas Glühwein vorgesehen war.Tagsüber ging leider nichts mehr,was wir uns auch schon dachten und so rückte die Beißzeit und die Annehmlickeiten immer näher und gegen 20.00 uhr meldete sich mein Bissanzeiger zum drittenmal und es wanderte der erste Fisch der zweiten Nacht in den Kescher, es war auch gleizietig der kleinste (ein Schuppi) der Session und wurde direkt in sein Element entlassen.
Schnell hängte ich ein neues Rig ein und fütterte die letzten Baits hinterher und es wurde wieder gemütlich,denn es war recht kühl mit 2 Grad und Nordwestwind…aber so eine Tasse Glühwein sorgt ja quasi von innen für eine wohlteuende wärme.bisher war es schon schön, aber was dann folgte war genial für mich,denn es war der Anfang vom Ende…
Prophezeizung
Der Glühwein war alle und das Grillgut vertilgt, nun hielt mich nichts mehr draussen und wollte nur noch ins Zelt,nachdem wir den ganzen Tag im freien saßen.Mein Kollege trank noch schnell seinen letzten Schluck aus und wollte dann auch schlafen gehen…ich ging schonmal in mein Zelt und freuet mich auf den warmen Schlafsack der auf mich wartete,im Zelt liegend, schwärmte ich noch genüsslich von der Behaglichkeit des schon im Schlafsack liegens, als mein Kumpel sagte: „du jetzt müsste einer bei dir ablaufen…“zwei Minuten später stehe ich mit krummer Rute neben ihm und wir gucken uns an und stellen beide beim drillen fest, dass muss ein besserer sein, so war es auch, der biss war schon ein Highlight, denn statt eines Dauertons, piepte es erst zweimal ,so dass ich dachte da hängt jetzt ne Brasse dran, also aus dem Schlafsack raus und ran an die Rute, dort angekommen ,sah ich wie der Swinger langsam Richtung Blank wanderte und er langsam Schnur nahm, schnell Rute in die Hand und los gings…
…der Drill war kurz und intensiv und ich war baff beim Anblick des sicher gekeschterten Fisches, ich war mehr als glücklich und öffnete schnell die kleine Sektflasche, die ich vor zwei Tagen erst für dieses Angeln gekauft habe und so stießen wir gemeinsam auf diesen gesackten Zeilfisch an und freuten uns auf den morgigen Wiege- und Fototermin. Die Nacht über ging dann nur noch der einzige Stör des See ans Band und gegen 8.30 uhr konnte der makellose Fisch endlich wieder in sein Element und der Kreis konnte sich schließen, denn er macht den Anfang vom Ende!
Saisonende
Ich möchte mich bei meiner Frau bedanken, für Ihr Verständnis mein Hobby auszuführen,danke mein Schatz!
Desweiteren geht mein Dank, anglerisch, an Heinz Grünastel für die geilen Murmeln, denen ich blind vertraue und die mir eine fischreiche Saison 2012 bescheerten sowie Matthias Bremer dem ich viel in diesen letzten Wochen zu verdanken habe:-),you made my day!
Auf 2013,
euch allen noch viele dicke Herbstbullen mit Stiernacken:-), die die kalten Nächte etwas abrunden…