Samstag Abend um 23 Uhr geriet mein Vorsatz, während der Prüfungszeit das Fischen ein wenig ruhen zu lassen, ordentlich ins Wanken. Eigentlich hatte ich mir geschworen, nur ans Wasser zu fahren, wenn es die Zeit zulässt und alles entspannt von statten gehen kann. Doch wenn man am Nachmittag die Anglerkollegen am Wasser besucht und beim Spazierenfahren auch noch einen dicken Fisch zu Gesicht bekommt, gerät dieser Vorsatz schnell ins Wanken.
Der Besuch, welcher den guten Vorsatz ins wanken brachte
Schnell ein paar Rigs gebunden, das Nötigste zusammengepackt und in den Smart verfrachtet.
Am Wasser angekommen, musste ich meinen ursprünglichen Plan gleich Streichen. Am Horizont waren die Blitze eines Unwetters zu sehen und der Schirm stand zu Hause. Somit fiel der Spot, an welchem ich am Nachmittag den Dicken gesichtet hatte, leider weg. Kein schützender Unterstand weit und breit.
Nach Hause fahren war allerdings auch keine Option. So entschloss ich mich kurzerhand, auf einen Spot zu fahren, welchen ich im letzten Jahr oft befischt hatte. Ich wusste, dass er mir bei einem allfälligen Regenschauer genügend Schutz bieten würde. Am Spot angekommen, ging alles sehr zügig. Der Swim war mir nach wie vor wohl bekannt und die Ruten beförderten die Rigs schnell in die vorher markierten Krautlöcher.
Auf einer Rute fischte ich zwei ausbalancierte 20mm Kiveling Kugeln, auf der anderen eine ebenso säuberlich ausbalancierte 16mm Red Zemper.
Ich rechnete mit einer ruhigen Nacht. Ich hatte den Swim schon lange nicht mehr befischt und somit hatte ich den Spot auch nicht unterhalten.
Eineinhalb Stunden später war es aber schon vorbei mit der ruhigen Nacht. Ein hübscher Schuppi hatte seinen Rüssel nicht von den zwei 20mm Kiveling Kugeln lassen können.
Die Rute lag kurze Zeit später wieder an ihrem vorgesehenen Ort und ich wieder in meinem Schlafsack. Doch bevor ich wieder in den Schlaf zurückfand, zitierte mich mein zweiter Bissanzeiger zur Rute mit der 16mm Kugel. Der Fisch hatte sich glücklicherweise nicht ins Kraut geflüchtet und ich konnte ihn vom Ufer aus drillen. Am anderen Ende hatte sich definitiv etwas Besseres meine Kugeln einverleibt. Da ich wusste, dass sich vor mir keine Hindernisse im Wasser befanden, war der Drill eine wahre Freude. Spätestens jetzt hatte sich die Nacht vollends ausgezahlt und ein praller Spiegler befand sich in meinem Feumer.
Kaum war der Fisch versorgt, lag wieder eine 16mm draußen und ich erneut in meinem Schlafsack. Um 6 Uhr in der Früh klingelte dann der Wecker wieder in Form meiner 16mm Rute und ein etwas kleinerer Spiegler sorgte für den optimalen Tagesbeginn.
Da es bereits in der Früh klar war, dass es ein wunderschöner Sonntag werden würde und somit in wenigen Stunden bald die ersten Bootstouristen, Segler, Schwimmer etc. über das Gewässer herfallen würden, beschloss ich, gleich zusammenzupacken und das gute Gefühl gleich in den Tag mitzunehmen.
Memo an mich selbst: Fahr trotzdem raus und fisch mehr 16mm.