Bilder und Text von Tengo. Endlich ist der langersehnte Tag gekommen, an dem eines meiner Hausgewässer endlich eisfrei wurde. Ich beschloss, dass ich dort meine Nächte 1 und 2 verbringen werde. Ein paar Tage zuvor, war ich an einem sonnigen Tag am selben Wasser, um eventuell den einen oder anderen Fisch lokalisieren zu können. Leider ohne nennenswerten Erfolg. Was will man auch schon groß erhoffen, wenn erst seit kurzem der See teilweise eisfrei war. Mit nicht all zu großen Hoffnungen, dass Auto gepackt und Abfahrt. Den Platz wählte ich in Richtung zu einer Insel, denn tagsüber konnte ich den seichteren Teil des Wassers befischen und wenn die Sonne verschwand, setzte ich die Hoffnung auf den tieferen Abschnitt. Da ich kein großer Freund von Pop Up’s und deren dazugehörigen Rigs bin, setzte ich auf altbewährtes: einen 20iger White Mighty Wafter. So brachte ich meine Ruten aus.
Dass warten begann. Im Anschluss machte ich schnell mein Camp klar, da sie starken Wind vorhersagten. Dies erwies sich als top Entscheidung. 2 Stunden nach Ankunft fegten heftige Sturmböjen durch. Ich saß auf meiner Liege und musste mit beiden Händen das Brolly festhalten. Dies ging einige Zeit so, bis er endlich schwächer wurde. Dann ging ich raus um die Ruten zu kontrollieren und sah, dass der Sturm den ganzen See umgewälzt hatte. Das Wasser war von klar zu braun gewechselt. Aber genau dies brachte mir einen Funken Hoffnung. Zur späteren Stunde kam dann mein Teampartner Thomas zu Besuch und wir plauderten im Zelt, bis ein Einzelton das Gespräch störte. Wir dachten uns nichts dabei, aber ca. 30 Sekunden darauf wurden wir eines besseren belehrt. DAUERTON!!! YESSS, raus aus dem Zelt, Rute aufgenommen und der Drill begann. Der erste Drill des Jahres dauert bekanntlich ja länger, da man nicht mit einem Aussteiger das Jahr beginnen will. Ich sagte zu Thomas: „ich denke, das ist einer von der kleineren Sorte“, so meine Einschätzung, da eigentlich fast null Gegenwehr kam. Egal, trotzdem eher mehr mit offener Bremse drillen und sicher landen. Nach ca. 10 min sahen wir ihn dann das erste Mal; schnell wurde Thomas und mir klar, dass es doch kein Kleiner war, sondern einer der besseren Klasse. Durch perfekte Zusammenarbeit am steilen Ufer konnten wir ihn keschern, um dann gleich festzustellen, dass wir mit einem 20+ das Jahr eingeleutet hatten. Was gibts geileres, als mit seinem Kumpel so einen Fisch zu landen und der erste fürs Jahr noch dazu. Yesss, alles aufgegangen. Es war arschkalt, aber wir gönnten uns danach erst einmal ein Bier um anzustoßen. Danach fuhr Thomas nach Hause und ich legte mich schlafen. Ich war mehr als happy und hatte mein Ziel erreicht. Wollte mich nur noch aufwärmen und schlafen. Doch schlafen konnte ich allerdings nur bis um Mitternacht. Wieder das selbe Spiel: 1 Pieper und nach ca. 30 sek Dauerton. Raus aus den Federn und ab zur Rute. Ich dachte mir nur: geil Alter! Nach etwas härterem Kampf, allerdings nur mit mir selber (Steilufer, gefrorener Boden, Crocs, eingefrorener Kescher), konnte ich den 2. Fisch des Jahres in die Craddle legen und schnellstmöglich versorgen, da es – wie bereits erwähnt – arschkalt war. Ich konnte es nicht fassen. Das 2. Mal die Waage über der magischen Grenze. Der Rest der Session verlief dann ohne nennenswerten Vorfall, was mir aber egal war. So konnte ich mehr als nur überglücklich nach dem ersten Ansitz nach Hause begeben. Fazit: ich denke der Sturm war mehr als Gold Wert und White Mighty ist auch im Winter eine Macht. TL Tengo