Sturmwarnung – bis zu 100 km/h Windgeschwindigkeit – Der erste richtige Herbststurm war angesagt und die Zeit, um die richtig dicken Brummer zu fangen, war eingeläutet. Dass aber gleich beim ersten Ansitz dermaßen die Post abgehen würde und die darauffolgende Session im gleichen Takt weitergehen würde, hätte ich in dem Ausmaß nie erwartet.
Das Schöne an meiner Herbstangelei ist: Alles wird simpler. Keine grosse Überlegung mehr, was für eine Futtertaktik gefahren werden soll oder ob man die Kugeln jetzt noch mit Liquid, Powder oder dergleichen aufwerten soll. Einfaches straightes Boiliefischen mit einer hochwertigen und leicht verdaulichen Fischkugel ist angesagt. Meine Wahl fiel auf die Crustacea aus dem Hause R&G. Bei der mitternächtlichen Ankunft am Wasser war ans Fischen jedoch nicht zu denken. Der Sturm hatte gerade seine volle Stärke erreicht und hatte nicht vor, so schnell klein beizugeben. Bei aller Euphorie galt es erst mal, einen Schritt rückwärts zu gehen und die Vernunft walten zu lassen. Ich verkroch mich in meinen Schlafsack und stellte mir jede Stunde einen Wecker, um die Nase kurz aus dem Schlafsack zu stecken und zu schauen, was das Wetter treibt. Um 05.00 Uhr in der Früh hatte sich das Unwetter auf ein sicheres Level abgeschwächt und die Ruten wurden rausgepfeffert. Eine Stunde später wurde mit dem ersten Run dann der Startschuss zu einer unglaublichen Session eingeläutet: Die Fische waren da und schienen jegliche Scheu abgelegt zu haben. Ein Run reihte sich an den anderen und keiner der Fische war auch nur annähernd unter der 10 kg Marke. Auch die innert Wochenfrist stattgefundene zweite Session brachte Überfische mit sich. Die Krönung waren fünf Fische über der 20 kg Marke, wovon zwei sogar 25 kg weit übertrafen. Aber auch unter den „kleineren“ Fängen waren Fische dabei, welche den Puls in die Höhe stiegen ließen.
