„Sehr geehrte Damen und Herren, leider kann ich Ihre Mails erst wieder ab dem 23.03.2015 bearbeiten, ich musste nämlich akut fliehen, da mein letzter Urlaub im Oktober 2014 war und ich mich momentan nicht in der Lage sehe, noch weitere acht Stunden durchzuhalten. Also Servus!“
So oder ähnlich hätte der Text in meinem Outlook-Abwesenheitsassistent lauten können, wenn ich geschrieben hätte, was ich dachte. Hab ich natürlich nicht 😉
Aber meine Gemütslage entsprach ziemlich genau dem obigen Text, ich musste einfach raus.
Eigentlich wollte ich die vergangene Woche bei Markus Dreier vom R&G Team Österreich in Kärnten verbringen, leider machte uns der lange Winter und die kalte Witterung im Süden Österreichs einen saftigen Strich durch diese Rechnung. Also war umplanen angesagt. Gott sei Dank ging es Pascal, einem guten Freund, mit dem ich schon einige große Touren gemacht habe, ganz genauso wie mir. Also wurde das Fahrtziel kurzerhand von Kärnten ins Saarland verlegt, wo ich am Sonntag gegen Abend nach 500km Fahrt ankam. Eigentlich wollten wir zwei Nächte an einen kleinen Fluss und zwei Nächte an einen See in Frankreich gehen, nachdem der Fluss allerdings kurzfristig wegen Forellenbesatz gesperrt wurde, rückten wir bereits am Montag Richtung Frankreich an besagtem See an. Der Wetterbericht sagte uns hervorragendes Frühlingswetter mit Temperaturen bis knapp 20 Grad voraus und so trafen wir mittags bei strahlendem Sonnenschein dort ein. Erstmal ein Bier aufmachen und realisieren: URLAUB!!! 5 Tage angeln!!! Ein sensationelles Feeling aus Entspannung und Vorfreude stellte sich ein, genau das brauchten wir beide jetzt.
Nun sollte eigentlich der Teil Geschichte kommen, der in fast jedem Erlebnisbericht gleich ist und es deswegen teilweise ermüdend macht, diese Art von Artikeln immer wieder zu lesen: Wir angelten an Spot X, verwendeten Köder Z und Wunder-Alien-Rig K8253 mit 17 Wirbeln von Schlagmichtot Inc. brachte uns folgende Fische… Ich denke jeder weiß so grob, von was ich rede.
Wir bekamen viel Besuch von allen möglichen Leuten, die ich aufgrund der Entfernung nicht oft sehe, manche blieben auf ein Bierchen, andere mussten aufgrund fehlender Fahrtüchtigkeit die Nacht am See verbringen 🙂
Aber wir waren auch etwas produktiv, die Planungen unserer nächsten großen Tour Ende April bekamen in diesen Tagen den letzten Schliff, so dass einer Wiederholung der letztjährigen Reise nun nichts mehr im Wege steht.
Ein paar Infos, wie es uns anglerisch ergangen ist, will ich Euch nun doch nicht vorenthalten: Wir hatten die Fische bei knapp 10 Grad Wassertemperatur aktiver eingeschätzt, als sie wohl tatsächlich waren, das hatte zur Folge, dass wir etwas zu viel Futter (mit viel meine ich hier drei Kellen pro Rute) eingebracht haben und demensprechend lange auf die Bisse warten mussten.
Bei der Abreise am Freitag Mittag hatten wir drei Saugdeppen auf der Habenseite, aber drei ordentliche! 17,8kg, 18 kg und 23 kg steht da im Fangbuch, nicht ganz so schlecht, wir waren mehr als zufrieden! Die beiden „Kleineren“ konnten wir auf Tigernüsse, garniert mit einem 10mm Red Zemper Pop-Up fangen, der Dicke schlürfte einen halben 20mm Wiener Praliné Boilie direkt vor unseren Füßen ein.
So sitze ich jetzt wieder daheim am Schreibtisch und mit diesen fünf Tagen im Rücken, reiß ich die nächsten drei Wochen, bis es nach Italien geht, auf einer Ars..backe ab 😉
Weil, wäre Sepp Herberger Angler gewesen, würde es jetzt heißen: „Nach dem Fisch ist vor dem Fisch!“
Das Runde muss ins Gelbe!
Euer Chris