Jahreswechsel

In meinem aktuellen Bericht will ich euch einen Einblick in meine letzte Session über sechs Nächte geben.

Bereits Tage vor der Session machte ich mir Gedanken punkto der Wahl des optimalen Spots und der Verfeinerung der Köder um bei den aktuellen Wassertemperaturen unter 4°C vielleicht noch das letzte gewisse Etwas herauszuholen. Ich habe mich für unsere Sorten Wiener Praline und Red Zemper entschieden. Die Red Zemper war die ganze Saison über ein Dauerläufer bei mir, die Wiener Praline ist meines Erachtens eine optimale Kugel für die kalte Jahreszeit. Jeweils 1,5kg wurden schon 2 Tage zuvor in dem zur Sorte passendem Liquid gesoaked, um den Futterplatz bei diesen Temperaturen optimalst gestalten zu können.

Am See angekommen habe ich zuerst einmal die erste Stelle, eine kleine Kiesbank mit ca. 5,8m Tiefe, ausgemarkert. Da ich den ganzen Dezember in den Tiefen Bereichen um 9m herum keine einzige Aktivität verzeichnen konnte, habe ich beschlossen, beide Ruten im Mittelwasser auf hartem Untergrund abzulegen. Der erste Spot wurde mit unserer Wiener Praline gefüttert. Zwei Spombs gesoakte Kugeln und eine Spomb zerdrückte Kugeln mit der Spodrute punktgenau zur Montage gefüttert – mehr sollte es nicht werden bei diesen Wassertemperaturen.

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Die rechte Rute, bestückt mit einem 20mm Red Zemper Snowman, habe ich auf der Steigung einer Kiesbank in ca. 6,3m Tiefe abgelegt. Selbiges Prozedere wie bei der linken Rute – Zwei Spombs gesoakte Red Zemper und eine Spomb zerdrückte Kugeln punktgenau zur Montage.

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Nachdem die Montagen perfekt lagen, widmete ich mich dem restlichen Aufbau. Die Temperaturen waren alles andere als angenehm, -3°C und beginnender Ostwind frontal in meine Richtung ergaben eine gefühlte Temperatur im zweistelligen Minusbereich. Nachdem ausserhalb des Zeltes nicht gerade angenehmes Badehosenwetter war, zog ich mich in die halbwegs warme Hütte in meinen Schlafsack zurück.

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Um ca. 20 Uhr lieferte die rechte Rute plötzlich einen Vollrun ab. Ich konnte es kaum Fassen – 1. Nacht – 1. Run…unglaublich. Im Drill merkte ich schon, dass es sich hier um einen besseren Fisch handelt. Nach ca. 10min war der Bursche im Kescher. Ich konnte es kaum erwarten, die Waage in die Wiegeschlinge einzuhängen. Nach Abzug der Wiegeschlinge ergab sich ein Gewicht von 18,2kg. Das hat es bis jetzt in meiner ganzen fischereilichen Laufbahn noch nicht gegeben, ein 18+ Ende Dezember – der 2. schwerste Karpfen 2015 und der 2. schwerste an meinem Hauswasser. Tja – die Session war gerettet…egal was da noch kommt, da ist alles nur noch eine Draufgabe.

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Dank meinem eingeknoteten Schnurmarker konnte ich den Futterplatz auch im finsteren wieder optimal finden und die Rute abermals punktgenau ablegen.

Knapp 1 ½ Stunden später bekam ich plötzlich wieder einen Vollrun – wieder auf der rechten Rute, welche mit der Red Zemper bestückt war. Und es war wieder ein besserer Fisch. Unglaublich. 12,0kg geradeaus. Ein langer Schuppenkarpfen. Und da heissts wieder kleine Köder im Winter….ja, ein 20mm Sinker + 20mm Pop Up sind bei mir klein, kleiner fische ich nicht – und wer fängt hat bekanntlich Recht!

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In der Früh konnte ich einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben.

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Leider brachte der nächste Tag und die darauffolgende Nacht keine Aktivität mehr. Am Silvestertag entschied ich mich bei Eiseskälte und brutalem Ostwind eine Rute in den tiefen Bereich mit ca. 9,5m abzulegen. Ausser den Feuerwerken am Himmel war es komplett ruhig am Wasser – kein erhoffter Jahreswechselfisch. In der Nacht begann es dann leicht zu schneien, in der Früh war alles ganz leicht angezuckert.

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Die Temperatur sank kontinuierlich bis auf -8°C, der Ostwind wurde immer stärker – teilweise Böen bis 70 km/h. Am 2. Jänner konnte ich nachts noch einen kleinen Spiegler mit der Wiener Praline überlisten. Am 4. Jänner, nach sechs Nächten, habe ich mich dazu entschieden abzubauen.

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Tight Lines – euer Andi

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